Historie
Vikar Entrups Idee: Der Dahlienkorso in Legden
Die Anfänge (hier geht es zu den historischen Videos)
Im Jahr 1926, kurz nach dem Ersten Weltkrieg, lebte in dem westmünsterländischen Dorf Legden der Vikar Entrup. Er hatte eine große Leidenschaft für Blumen, insbesondere für Dahlien. Auf dem Gelände der Vikarie hatte er einen großen Dahliengarten angelegt, der weit über die Grenzen des Dorfes bekannt war.
Eines Abends saß Vikar Entrup mit Freunden im Gasthof Lanfer. In der Zeitung hatte er gelesen, dass in Nizza ein Blumenkorso veranstaltet wurde. Er schlug seinen Freunden vor, so etwas auch in Legden zu machen.
Die Idee stieß zunächst auf Skepsis. Die Freunde hielten sie für eine „glatte Schnapsidee“. Doch Vikar Entrup war von seinem Vorschlag überzeugt. Er verteilte noch in derselben Nacht Aufgaben an seine Freunde und machte sie zu Mitgliedern des Festausschusses.
Der erste Korso
Am 3. Oktober 1926 fand der erste Dahlienkorso in Legden statt. Er war ein voller Erfolg. Mehr als 5.000 Zuschauer kamen, um den Festzug zu sehen. Die Einnahmen wurden für den Bau eines neuen Krankenhauses gespendet.
Der Erfolg des ersten Korsos führte dazu, dass weitere Korsos veranstaltet wurden. 1927 und 1928 kamen jeweils über 10.000 Zuschauer. Das kleine Legden war schlagartig weit über die Landesgrenze hinaus bekannt geworden.
Der Zweite Weltkrieg
Der Zweite Weltkrieg bedeutete eine Unterbrechung der Korsotradition. Erst 1954 wurde die Idee von Vikar Entrup wieder aufgegriffen. 1955 fand der erste Korso der Nachkriegszeit statt.
Die Erlöse für den guten Zweck
Die Erlöse aus den Korsos wurden nicht nur für den Bau des Krankenhauses verwendet, sondern auch für andere gemeinnützige Zwecke. So wurde unter anderem ein Röntgenapparat für das Krankenhaus beschafft und in den harten Wintern 1931/32 und 1932/33 die „DAHLKIBLUKO-Winterhilfe“ ins Leben gerufen. Mit Hilfe der erwirtschafteten Überschüsse wurden viele Familien mit Lebensmitteln, Kleidung und Brennmaterial versorgt.
Mit der Unterstützung der gesamten Legdener Bevölkerung wurde der Korso zu einem festen Bestandteil des Dorflebens. Seit 1960 findet er alle drei Jahre statt.
Die Gewinne für die Zukunft
Die Gewinne aus dem Korso werden ausschließlich für gemeinnützige Zwecke verwendet. Nach dem Krieg wurden unter anderem das Kriegerehrenmal, die Orgel der Pfarrkirche, die evangelische Kirche, die Feuerwehr, die Musikkapelle und der Sportverein unterstützt.
Mit dem Bau des Dorfbrunnens wurde ein sichtbares Zeichen gesetzt, dass die Pflege dieser Tradition auch in Zukunft wichtig ist.
Fazit
Der Dahlienkorso in Legden ist eine einzigartige Veranstaltung, die weit über die Grenzen des Dorfes hinaus bekannt ist. Er ist nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern auch ein wichtiger Beitrag für die Gemeinschaft.
Vikar Entrup

